Die Durchführungswege der BAV: Vielfalt für Arbeitgeber und Arbeitnehmer

Die Durchführungswege der BAV: Vielfalt für Arbeitgeber und Arbeitnehmer

Dr. Sven Jürgens

1/3/20251 min read

worm's-eye view photography of concrete building
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Die betriebliche Altersversorgung kann über fünf verschiedene Durchführungswege realisiert werden: Direktzusage, Direktversicherung, Pensionskasse, Pensionsfonds und Unterstützungskasse. Jeder dieser Wege hat spezifische Vor- und Nachteile, die sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer relevant sind.

Die fünf Durchführungswege im Überblick:

  1. Direktzusage: Der Arbeitgeber sagt dem Arbeitnehmer eine bestimmte Versorgungsleistung zu und finanziert diese in der Regel aus eigenen Mitteln. Vorteile sind die Flexibilität und die Möglichkeit, hohe Rentenansprüche zu gewähren. Der Nachteil liegt im Haftungsrisiko des Arbeitgebers.

  2. Direktversicherung: Hierbei schließt der Arbeitgeber eine Lebens- oder Rentenversicherung für den Arbeitnehmer ab. Die Beiträge sind steuer- und sozialversicherungsfrei bis zu bestimmten Höchstgrenzen.

  3. Pensionskasse: Eine Pensionskasse ist eine rechtlich selbstständige Einrichtung, die betriebliche Altersversorgung gewährt. Sie unterliegt strengen gesetzlichen Vorgaben.

  4. Pensionsfonds: Dieser Durchführungsweg ermöglicht eine renditeorientierte Anlage. Er ist vor allem für Unternehmen attraktiv, die Flexibilität bei der Finanzierung ihrer Versorgungszusagen wünschen.

  5. Unterstützungskasse: Eine Unterstützungskasse ist eine rechtlich selbstständige Versorgungseinrichtung, die Leistungen an Arbeitnehmer erbringt. Der Vorteil liegt in der steuerlichen Gestaltungsmöglichkeit.

Urteil des BAG zur Direktversicherung (Az. 3 AZR 402/13): Das Bundesarbeitsgericht hat klargestellt, dass Arbeitnehmer einen Anspruch auf Beitragsumwandlung bis zur Höchstgrenze nach § 3 Nr. 63 EStG haben. Arbeitgeber sind verpflichtet, diesen Wunsch umzusetzen.

Praxisbeispiel: Ein mittelständisches Unternehmen bietet seinen Mitarbeitern die Wahl zwischen einer Direktzusage und einer Pensionskasse. Herr Meier entscheidet sich für die Direktzusage, da er von den höheren zugesagten Rentenleistungen profitieren möchte.

Die Wahl des richtigen Durchführungswegs hängt von den individuellen Bedürfnissen des Arbeitnehmers und den finanziellen Möglichkeiten des Arbeitgebers ab. Ein fundiertes Verständnis der Vor- und Nachteile ist essenziell.